Interview mit Judith Bach (Claire alleene)

3 Mai 2024
 
von Anne-Marie Weist
Image Interview mit Judith Bach (Claire alleene)

Liebe Claire

Wir freuen uns, dass wir mit dir etwas Neues beginnen dürfen: unsere Reihe Künstler*innen-Interviews.

Schaut man sich deinen Lebenslauf an, sieht man sehr schnell, dass du schon lange auf der Bühne stehst und früh begonnen hast. Mit den Jahren hast du dich mit einer grossen Bandbreite an Themen auseinandergesetzt: vom Schaf im Krippenspiel, über Heiratsanträgen bis hin zu Friedhofsadressen. Im Doppel oder «alleene» tourst du erfolgreich durch die Welt.

Was ist das Beste an deinem Beruf?

Der Moment, wo ich die Bühne betrete, das Licht an ist, das Klavier dasteht und ich das Publikum spüre. Alles ist JETZT, NEU und HIER. Das ganze Warten hat sich gelohnt, Vergangenheit und Zukunft gibt es dann nicht mehr. Und im besten Fall auch nicht für das Publikum…

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In den ganzen Jahren deines Schaffens, gab es eine Erfahrung, die dein Leben nachhaltig verändert hat?

Viele Erfahrungen, würd ich sagen. Und ich hab das Gefühl, dass jeder Tag etwas bringt, was mich formt, prägt und etwas mit mir macht.

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Am Sonntag, 5. Mai wirst du im Kellerpoche mit dem Programm «Claire alleene - Aus lauter Lebenslust» auf der Bühne stehen.

Genau, mein erstes Soloprogramm, was mir bis heute viel Freude macht. Es ist in einem Guss entstanden damals, als ich noch klein war im 2018!

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Alter Ego oder Pseudonym? Wieviel Judith Bach steckt in «Claire»?

Ich würde sagen, die Claire ist ein Teil von mir. Sie ist vielleicht die humorvolle, kindlichere Variante, die, die nicht so viel grübelt wie die Judith. Die Judith kann gut organisieren, die Claire nicht. Die Judith muss viel üben, die Claire hasst üben. Die Judith ist diszipliniert, die Claire springt von Moment zu Moment und wenn sie keine Lust mehr hat, hört sie auf. Manchmal, während der Coronazeit, hab ich mir meinen Vögelerock angezogen und war kurz Claire. Sie sieht die Welt auf eine einfachere, kindlichere Weise. Das ist ganz schön heilsam. Dazu kommt ja noch die Oma Fritz, Claires Oma, die ich ebenfalls spiele. Diese hat die Weisheit eines gelebten Lebens in sich. Und ist der Claire insofern ähnlich, dass sie einen Schalk im Auge hat. Aber sie ist ruhiger als Claire. Judith ist auch ruhiger als Claire. Was spannend ist, ist dass die Figur sich im Laufe der Zeit verändert. Sie wird älter – genau wie die Judith. Ich frag mich manchmal, wie sie wohl mit 70 wird…

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Musik ist ein integraler Bestandteil deiner Shows. In deinen Stücken singst und musizierst du wunderbar viel. Bei welchem Lied kannst du immer «alleene» durch die Wohnung tanzen?

Bei keinem meiner Lieder, die ich auf der Bühne spiele. Wenn ich tanzen will, hol ich meine alte CD mit Oldies raus. Das erste Lied beginnt mit: «Don’t know much about history…» Ich kenn sie so gut, dass ich genau weiss, welche Lieder nacheinander kommen.

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Letzte Frage:

Was möchtest du vom/von der Künstler*in wissen, den/die wir als Nächstes interviewen?

Wie er damit umgeht, wenn er Zweifel hat. Was ihm hilft, wenn er keine Lust hat auf das extrovertierte Bühnendasein.

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Vielen Dank für das Interview! Wir wünschen dir und deinem Publikum einen tollen Abend.

Interview: Anne-Marie Weist


Mehr zu Judith Bach gibt es hier: https://www.judithbach.net/

Hier: https://www.srf.ch/audio/hoerspiel/spasspartout-im-hoerspiel-aus-lauter-lebenslust-von-judith-bach?id=11713296

Und hier: https://www.youtube.com/watch?v=Y2i1Vkt2zDs


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